Skipnavigation Virtuelles Museum zur Geschichte Mecklenburgs und Vorpommerns

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1200 bis 1250

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Kirchgestühl der uradligen Familie von Both (seit 1220) Foto: Dr. Wolf Karge

Mecklenburg umfasst anfangs nur ein Drittel des späteren Gebietes. Eine umfassende Territorialherrschaft wird durch Erbteilungen verhindert. Die erste teilt das Obotritenerbe 1229/1235 in die Herrschaften Mecklenburg, Rostock, Werle-Güstrow und Parchim-Richenberg. Träger der neuen Ordnung sind lokale Grundherren. Obereigentümer werden Territorialfürsten, die Städte gründen, in denen sich Kaufleute und Handwerker ansiedeln. Priester und Mönche gründen Klöster. Sie bringen das Christentum ins Land und lassen Basiliken und Hallenkirchen bauen (Basilika). Kirchspiele beziehen alle Bewohner in die kirchliche Gemeindeorganisation ein. In den Städten organisieren sich Handwerker in Ämtern. Einige exportieren ihre Produkte.

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Stadtgründungsurkunde Stralsund 1234 Foto: Hansestadt Stralsund

Barnim I. von Pommern-Stettin baut das Land aus. Er gründet über 30 Städte und Klöster. Seine Residenz in Stettin ist eine Holzkonstruktion. Die Herzöge herrschen als Eigentümer über den Boden, mit dem sie lokale Grundherren auf adligen Rittersitzen belehnen. Erbteilungen verhindern eine starke Landesherrschaft.

Nach der Rodung von Wäldern durch eingewanderte Bauern aus Brandenburg, dem Erzstift Magdeburg und Obersachsen entstehen Hagenhufen-, Anger- und Straßendörfer nach deutscher Hufenordnung oft neben slawischen Siedlungen. (Hufendorf)

Kaufleuten siedeln im Mündungsdelta der Oder, um Binnen- und Seehandel zu treiben. In den Städten etablieren sich Handwerker, teilweise mit Exportambitionen.

Priester und Mönche gründen Klöster und betreiben Schulen. Aus Granit und Backstein entstehen romanische Kirchen. Christlicher Glaube beherrscht die sozialen Strukturen. Der Hufenhof besteht aus Haus, Hof und Garten, Acker und Gemeindeland – der Allmende. Neben Dreifelderwirtschaft wird Viehwirtschaft mit Stallhaltung betrieben.

Die dänische Vorherrschaft über Rügen endet 1227 mit der Schlacht von Bornhöved (Holstein). Mit dem Ausbau der Kirchspiele zu Beginn des 13. Jahrhunderts werden alle Bewohner des Landes in die kirchliche Organisation einbezogen.