Skipnavigation Virtuelles Museum zur Geschichte Mecklenburgs und Vorpommerns

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1450 bis 1500

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Burg Neustadt-Glewe

1471 stirbt Herzog Ulrich II. Das Land Stargard fällt an Mecklenburg. 1483 übernimmt Herzog Magnus bis 1503 die Alleinherrschaft. Er ordnet die Finanzen, qualifiziert die Beamten und strafft die Verwaltung. Die starken Seestädte bleiben ungebrochen.
Auf den städtischen Märkten nimmt die Ware-Geld-Beziehung zu. Auf dem Lande sind Naturallöhne und Ware-Ware-Beziehungen üblich. Die Spätgotik bringt europäische Spitzenwerke wie die Wismarer Nikolaikirche hervor.

1492 werden 20 Sternberger Juden verbrannt, weil sie bezichtigt werden, geweihte Hostien zerstochen zu haben. Die übrigen Juden müssen das Land verlassen. Die Hostien werden als "Heiliges Blut" in der Sternberger Pfarrkirche Ziel von Wallfahrern.

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"Rubenow-Tafel" im Greifswalder Dom für die Gründer der Universität, um 1460

Bogislaw X. vereint das Herzogtum wieder. Durch dynastische Heiratspolitik baut er die Spannungen zu den Nachbarn ab. Er modernisiert die Verwaltung, führt römisches Recht und eine Aktenführung ein. Er besetzt die höchsten kirchlichen Ämter, hat Mitspracherecht bei Einsetzung von Pfarrern und bringt die großen Feldklöster in seine Abhängigkeit. Die Macht der größeren Städte kann er aber nicht brechen.

1456 wird die Universität Greifswald mit den klassischen juristischen, medizinischen, geistlichen und artistischen Fakultäten gegründet. Gelehrtenschulen bereiten die Söhne vermögender Bürger auf die Universität vor.

Auf den Märkten nimmt die Ware-Geld-Beziehung zu. Auf dem Lande sind Naturallöhne und Ware-Ware-Beziehungen üblich.

Die Spätgotik bringt Meisterleistungen von europäischem Rang hervor. In Stettin wird das Rathaus vollendet. In Penkun lässt die Familie von der Schulenburg sich ein Schloss errichten, das mit den herzoglichen Schlössern konkurriert. Diese Gebäude werden mit gebrannten Dachziegeln gedeckt. Die meisten Häuser tragen Stroh- oder Rohrdächer.

Wallfahrten kennzeichnen die Glaubensausübung. Kirchen und Kapellen erhalten zahllose Stiftungen. Gegen das weltliche Leben des Klerus droht eine Synode 1492 in Stargard strenge Bestrafungen an.

Herzog Bogislaw X. beschränkt 1481 zunächst das Aufenthaltsrecht für Juden und vertreibt anschließend alle Schutzjuden aus Pommern.