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1250 bis 1300

Heinrich der Löwe auf dem ältesten Schweriner Siegel von 1253
Heinrich der Löwe auf dem ältesten Schweriner Siegel von 1253

Durch den Seehandel wird die Hanse mächtig und die Kaufmannschaft wohlhabend. Die Hanse und die Geistlichkeit vertreten unter dem Einfluss der römischen Kirche moderne europäische Auffassungen. Einwandernde Juden sind als Händler und Geldverleiher tätig. Lübeck und Hamburg schließen 1241 ein Handelsbündnis, dem bis 1265 Kiel, Wismar, Rostock und Stralsund beitreten. So entsteht das "wendische Quartier" der Hanse, in dem Lübeck um 1300 die Führung übernimmt (Wendisch).

Kirchen, Stadttore, Bürgerhäuser und Rathäuser erfordern ein spezialisiertes Baugewerbe. Entlang der Grenze zu Brandenburg und Pommern entstehen Burgen aus Backstein. Feldklöster und Dorfkirchen binden die Bauleute über Jahre.
1298/99 fällt das Land Stargard durch Heirat von Brandenburg an Mecklenburg.

Großes Stralsunder Koggensiegel von 1329
Stralsunder Koggensiegel um 1300

Barnim I. vereint die Teilherrschaften Pommerns. Aus lokalen Grundherren entsteht der pommersche Landadel. Die Stände – der Landadel, die Städte und die Geistlichkeit, schließen 1278 ein erstes Bündnis für einheitliche Landessteuern, das zur Klammer für das Herzogtum wird.

Großflächige Rodungen schaffen Acker- und Weideland. Holz wird für Schiffe und das Fachwerk in den Häusern benötigt. Es entsteht eine gestaltete Kulturlandschaft.

Von 58 Städten im späten Mittelalter werden 30 in der Zeit 1226 bis 1275 gegründet. Es entsteht das "wendische Quartier" der Hanse, in der Stralsund zu einer starken Macht aufsteigt. Die Hansestädte haben Münzhoheit, erheben Zölle, verfügen über Flotten und Streitkräfte. Ein Patriziat teilt sich die Macht mit dem Klerus. Handwerker, Gesellen, Dienstleister und Stadtarmut schließen die Hierarchie "nach unten" ab.

Klöster sind geistige Zentren für Wissenschaft und Bildung in Pommern.

Auf der untersten Stufe der Lehnspyramide stehen die Bauern, deren Abhängigkeit von ihren Grundherren anfangs noch locker ist.

Herzog Barnim I. gewährt 1261 Juden gleiche Rechte wie anderen Einwohnern.