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Landschaft und Umwelt | bis 1200 | Vorpommern bis 1945

Halswirbel eines Neoichthyosauriers

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  • gefunden in einer Lias-Tongrube Grimmen,
    ca. 183 Millionen Jahre,
    Höhe: 3,3 cm

Der fossile Halswirbel ist eine Schenkung von Hartmut Schneider (Mitglied im Museumsbeirat und Geologe). Er fand den Wirbelkörper in einer ehemaligen Tongrube und übergab ihn 1987 an das im selben Jahr gegründete Heimatmuseum Grimmen. Der Wirbelkörper eines Neoichthyosauriers lässt sich auf Grund seiner Form und der Lage der Rippenansatzstellen dem Bereich der Halswirbelsäule zuordnen. Es handelt sich bei diesem Fossilfund um einen der sehr seltenen Nachweise dieser Tiergruppe aus dem Unterjura Nordostdeutschlands.

Die in der Grube aufgeschlossenen Sedimente werden dem höheren Unterjura zugeordnet. Vor 200 Millionen Jahren vereinte der Großkontinent Pangäa noch alle Kontinente in einer großen Landmasse. Weite Gebiete Mitteleuropas bedeckte ein ausgedehntes interkontinentales Flachmeer. Dieses durch Inseln und flache Bereiche in mehrere Becken untergliederte Meer lag im Bereich der Subtropen zwischen 30° und 40° nördlicher Breite. Der Ablagerungsraum der unterjurassischen Sedimente bei Grimmen lag vermutlich ursprünglich 150 bis 200 km von der skandinavischen Küste entfernt.

Bekannt wurden die unterjurassischen Sedimente bei Grimmen besonders auf Grund ihrer artenreichen Fossilfauna, belegt durch Ammoniten, Belemniten, Fische und seltener durch Reste von Meeresreptilien wie Krokodilen und Ichthyosauriern.

Ichthyosaurier – auch Fischsaurier genannt – sind Reptilien des Erdmittelalters, die sich perfekt an ein Leben im Wasser angepasst haben. Ihre Körperform ist mit der heutiger Haie oder Thunfische zu vergleichen. Während ihre Vorder- und Hinterextremitäten zu Steuerflossen reduziert sind, diente ihnen eine vertikal orientierte halbmondförmige Schwanzflosse als Hauptantriebsorgan. Ichthyosaurier ernährten sich vorrangig von Kopffüßern wie Ammoniten, Belemniten, aber auch Fisch und anderen Meeresreptilien. Ihre enorm großen Augen lassen vermuten, dass sie befähigt waren, ihre Beute in der Tiefsee zu erjagen. Die Wirbelkörper der Ichthyosaurier bilden flache Scheiben. Die Neuralbögen, die zusammen mit dem Wirbelkörper den Rückenmarkskanal umschließen, sind nur selten im Fossilbericht belegt.

Text: Se. St

Das Originalexponat finden Sie hier:

Museum Im Mühlentor Grimmen

Das Exponat bezieht sich auf:

Kontakt

Museum Im Mühlentor Grimmen

Mühlenstraße 9a
18507 Grimmen