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Leben im Schatten von drei Systemwechseln

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Fremdenverkehrswerbung 1936

Lehrer und Pastoren gründen plattdeutsche Vereine und 1906 den Mecklenburgischen Heimatbund. „Veranstaltungsbrauchtum“ wird Mode.
Der „Kohlrübenwinter“ 1916/17 führt im Weltkrieg zu spontanen Hungerunruhen.
In der Weimarer Republik zeugen Kinos, Jazz und Tanz von städtisch-aufgeschlossener Atmosphäre. Heimatvereine agieren zwischen Fürstentreue, nationalistischem Spiritismus, Heimattümelei und wissenschaftlicher Volkskunde. Urlaub wird Normalität.
Trotz Diktatur ist der sichere Arbeitsplatz entscheidend für die positive Haltung zum Nationalsozialismus. „Germanische Lichtsehnsucht“ wird mystifiziert.

Die Kriegstoten und die Evakuierung ausgebombter Hamburger und Berliner nach Mecklenburg führen zur Demoralisierung und die Hoffnung auf ein Ende des Zweiten Weltkrieges. Desinformation und Angst mischen sich 1945 mit Panik und Gewalt. Vergewaltigungen und Plünderungen durch die Rote Armee sind traumatisierend. Wohnungsnot und Hunger kennzeichnen die ersten Nachkriegsjahre.

Herrenhaus Libnitz (Rügen) für Fritz Meyer 1912
Herrenhaus Libnitz (Rügen), erbaut für Fritz Meyer 1912

In Stralsund und Greifswald entstehen katholische Waisenhäuser für unehe­liche Kinder der Schnittermädchen. Neu sind Kinderkuren an der Ostsee. 1913 eröffnet das „Kaiser-Wilhelm-Kinderheim“ für Kinder aus Berliner Schulen. Zinnowitz erhält ein katholisches Erholungsheim.

Im Ersten Weltkrieg werden Lebensmittel rationiert. Kinder sind unterernährt. Auf Rügen und Usedom entstehen deshalb nach 1918 Kinderheime mit etwa 600 Plätzen.

In der Weimarer Republik führt besonders der Fremdenverkehr auf den Ostseeinseln zu einer aufgeschlossenen kulturellen Atmosphäre. Kaisertreue, nationalistischer Spiritismus, Heimattümelei und wissenschaftlicher Volkskunde vermischen sich.

Trotz Diktatur ist der sichere Arbeitsplatz entscheidend für die positive Haltung zum Nationalsozialismus. Das Seebad Prora wird das NS-Prestigeobjekt der Organisation „Kraft durch Freude“. Die Kriegstoten und die Bombardierung von Stettin, Stralsund, Anklam und Peenemünde führen zu Kriegsmüdigkeit. Desinformation und Angst mischen sich 1945 mit Panik und Gewalt. Vergewaltigungen und Plünderungen durch die Rote Armee sind traumatisierend.

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