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Schlaglicht Vorpommern

Ein Unfall auf der Peene

Eine traurige Nachricht verbreitete die in Neubrandenburg erscheinende "Wochenzeitung für Mecklenburg, Pommern und die Uckermark" am 19. April 1871. Allerdings spiegelt der nachfolgend wiedergegebene kurze Bericht auch wider, dass französische Internierte gegen Ende ihrer Gefangenschaft bereits erhebliche Freiheiten zurückgewonnen hatten und dass Menschen in Pommern ihnen gegenüber Mitgefühl zeigte.

Zeitungsnotiz über einen schweren Unfall auf der Peene
Nachricht über einen schweren Unfall auf der Peeene
Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Nachricht über einen schweren Unfall französischer Kriegsgefangener auf der Peene bei Anklam

Ein Ausflug fordert vier Opfer

"+ Anclam. Am zweiten Osterfeiertage ereignete sich hier ein trauriger Unglücksfall. Fünf von den hier internirten französischen Kriegsgefangenen hatten sich ein Boot gemiethet, um sich (sic!) auf der Peene zu segeln; wie sie bei der Bucht hinter dem s. g. Schanzenberge, wo vor einigen Jahren zwei Schiffs-Capitaine ihren Tod fanden, ankamen, schlug das Boot in Folge des starken Windes um; vier davon ertranken, der Fünfte wurde durch zwei, ebenfalls auf dem Wasser fahrende Knaben gerettet. Die Beerdigung der vier Leichen fand am 13. d. Nachmittags unter großer Betheiligung der Bevölkerung statt: die preußischen Officiere, die Stadtbehörde, sowie die hier befindlichen 70–80 französischen Officiere, in Uniform mit Degen, folgten dem Leichenzuge."